Hochwirksame Cholesterinsenker und
das erhöhte Diabetesrisiko
Statine sind Medikamente, die Cholesterin senken. Und
sie sind die am häufigsten verordneten Medikamente weltweit. Jetzt zeigt sich, was früher mehr oder weniger
hinter der vorgehaltenen Hand vermutet wurde: Diese Medikamentengruppe ist maßgeblich an der Entwicklung von
Diabetes mitbeteiligt. Das Risiko erhöht sich unter einer Statin-Medikation um 22 Prozent. Dies entspricht einem
zusätzlichen Diabetesfall auf 160 Patienten.
Alle häufig verordnete Statine – eingeschlossen sind
Atorvastatin, Rosuvastatin und Simvastatin – erhöhten das Risiko für Diabetes Typ 2, sagen die Forscher der
Universität von Turku, Finnland.
Von einem weniger stark wirksamen Statin, Pravastatin,
scheint ein weniger ausgeprägtes Risiko auszugehen. Deshalb sollten die Ärzte sich eher auf diese Variante
konzentrieren, so die Wissenschaftler. Alle die Doktoren, die die 3 zuvor genannten und stärker wirksamen
Statine verschreiben, sollten sich auf die erhöhte Möglichkeit eines Diabetes einstellen.
(Quelle: British Medical Journal, 2013; 346: f2610)
Im Ärzteblatt
wurden diese Beobachtungen ebenfalls diskutiert (Statine mit unterschiedlichem Diabetesrisiko). Hier kamen die Vertreter der Schulmedizin
jedoch zu dem Schluss, dass eine 22-prozentige Erhöhung des Diabetesrisikos nicht weiter signifikant sei,
zudem die Statine ja eine protektive Wirkung gegenüber Herzkreislauferkrankungen hätten. Gemeint ist hier die
Verhinderung von arteriosklerotischen Plaques in den Blutgefäßen, die zu Herzkranzgefäßkrankheiten führen, zu
Bluthochdruck und schlussendlich zum Herzinfarkt. Dass es sich hier um zwar beliebte, aber wissenschaftlich
gesehen recht wagemutige und kaum belegbare Hypothesen handelt, habe ich unter Cholesterinsenker Statine: Antiquierte Heilmethode auf dem
Prüfstandnäher
beleuchtet.
Interessant
sind auch folgende Beiträge zu diesem Thema:
Cholesterinsenker: Fette Gewinne – Gesundheitsnutzen fraglich
Gefäßschäden durch Cholesterinsenker?
Verklumpung des Bluts wird durch Statine nicht verhindert
Pillen fürs Leben?
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