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Die Bedeutung des HDL- Cholesterins

Die Abkürzung HDL steht für High Density Lipoprotein. Dieses Lipoprotein (eine Verbindung aus Fetten und Proteinen) weist also der englischen Bezeichnung nach eine hohe Dichte auf und unterscheidet sich daher wesentlich vom Gegenspieler, dem LDL Cholesterin.

Im Gegensatz zum LDL Cholesterin hat das HDL Cholesterin noch einen recht guten Ruf, der zwar seit einer Zeit aufgrund neuester Untersuchungen ins Wanken geraten ist, doch dennoch dem HDL zum Beinamen "gutes Cholesterin" verholfen hat, der sich unter einigen Medizinern nach wie vor hält.

Das HDL ist etwa 5 - 17 nm groß und damit eines der kleinsten und dichtesten Lipoproteine des menschlichen Körpers. Es macht etwa 25 % des gesamten Cholesterins im Körper aus, wird in der Leber und im Darm gebildet und funktioniert so wie auch das LDL als eine Art Transporter und Unterstützer bei einigen Vorgängen im Organismus.

Die Aufgaben des HDL Cholesterin

Das HDL Cholesterin spielt eine Rolle innerhalb der Cholesterinbiosynthese. Es soll überschüssiges Cholesterin aus den Blutgefäßwänden aufnehmen und zur Leber transportieren, wo es in Gallensäure umgewandelt werden soll, um schließlich über die Galle ausgeschieden zu werden. Sie sehen: Das "gute" Cholesterin ist an sich gar kein Cholesterin, sondern nur eine Art „Mitfahrgelegenheit“ des Cholesterins von den Körperzellen weg und zurück in die Leber. Das Gute an HDL Cholesterin ist, dass es LDL seines Cholesterins berauben kann und die Konzentrationen an Cholesterin im Blut senkt. Das in die Leber rücktransportierte Cholesterin steht dann dem Organismus zur weiteren Verwertung zur Verfügung. Damit können wir schließen, dass Cholesterin kein Fett ist, aber ähnliche Transportmechanismen im Blut in Anspruch nimmt wie Triglyceride und andere Fette und fettähnliche Stoffe. Aber das alleine macht es noch nicht zu einem Fett.

Folgende Grafik soll Ihnen ein "Bild" dazu vermitteln:

Cholesterin Transport Zelle - Leber

 

Aufgrund dieser vermuteten Funktion gehen einige Mediziner auch davon aus, dass ein hoher HDL Cholesterin Wert vor Arteriosklerose schützt. (Bei der Arteriosklerose geht man davon aus, dass es zur Ablagerung von Fett in den Blutgefäßwänden kommt, wodurch sich die Gefäßwände verdicken und es in deren Folge zu Durchblutungsproblemen kommt.

Darüber hinaus soll das HDL auch laut neuen Forschungen den Transport von lipophilen Substanzen (Stoffe, die z. B. notwendig für die Blutgerinnung und Aktivierung der Blutplättchen sind), begünstigen bzw. daran beteiligt sein. Weiterhin soll das HDL die Funktion der so genannten Endothelzellen in den Wänden der Blutgefäße verbessern und Entzündungen von Gefäßwänden vorbeugen.

Bestimmung des HDL Cholesterin Wertes

Wenn Sie Ihren HDL Cholesterin Wert bestimmen lassen wollen, so ist dazu keine besonders aufwändige Prozedur notwendig. Eine normale Blutuntersuchung, bei der es um die Bestimmung der Cholesterinwerte geht, bezieht auch den HDL Cholesterin Wert mit ein. Dabei werden meist der LDL Wert, der HDL Wert, das Gesamtcholesterin, sowie die Triglyceride gemessen. Vor solch einer Blutuntersuchung sollten Sie 12 Stunden vorher nichts essen und auch keinen Sport treiben.

Ein HDL Wert von 1,0-1,6 mmol/l gilt als ideal. Bei einem Wert mehr als 1,6 mmol/l würde Ihnen Ihr Arzt vermutlich sagen, dass dieser zu hoch ist und weniger als 1,0 mmol/l wären womöglich zu niedrig.

Den HDL Wert gezielt erhöhen zur Senkung des Risikos für einen Herzinfarkt?

Experten meinen, dass HDL Cholesterin möglichst in großen Mengen im Körper vorhanden sein soll. Den Grund dafür liefern einige Daten aus medizinischen Untersuchungen der Framingham-Studie und auch der TNT-Studie.

Die Daten dieser Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich ein hoher HDL Wert positiv auf den Körper auswirkt. Daher wurde lange Zeit auch geraten, einen niedrigen HDL Wert, der Ursache von Bewegungsmangel, Tabakkonsum, Übergewicht und einer Erkrankung an Typ-2-Diabetes sein soll, zu erhöhen. Dies könne zum Beispiel durch einen erhöhten Konsum an pflanzlichen Fetten gewährleistet werden, wobei tierische Fette eher zu meiden wären.

Übrigens: auf den „Wert“ (vor allem) der Framingham-Studie gehe ich ausführlich in meinem Buch „Das Cholesterin-Märchen ein.

Von einem solchen 'Experiment' (Erhöhung des HDL Wertes) ist allerdings eher abzuraten, da es bislang noch keine handfesten Beweise für die positive Wirksamkeit des HDL Cholesterins vorliegen. Ein weiterer Grund ist, dass Wissenschaftler der Universität in Chicago fanden heraus, dass es erhebliche Qualitätsschwankungen beim HDL gibt. Bei einer schlechten Qualität, die wohl vorwiegend bei chronisch kranken Menschen vorliegen soll, soll HDL ebenso wie das LDL schaden.

Es kommt auch auf die die Qualität an

HDL Cholesterin wirkt prinzipiell anti-atherogen. Doch dieses Lipoprotein kann nicht ohne Weiteres einfach als "gutes Cholesterin" bezeichnet werden, denn auch hierbei kommt scheinbar laut neuesten Erkenntnissen auf die Qualität und nicht einzig auf die Quantität an.

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